Ultraschall bietet in der Medizin vielfältige Informationen über den Patienten. Am bekanntesten ist die Sonographie, die Bildgebung mit Ultraschall. Inzwischen sind zahlreiche Bildgebungsmöglichkeiten verfügbar, so dass neben der reinen Abbildung zusätzliche Informationen gewonnen werden können. So erlaubt die Dopplersonographie, Fließgeschwindigkeiten von Blut innerhalb des Körpers zu messen. Eine zeitaufgelöste Messung erlaubt es beispielsweise, die Bewegung von Lungenflügeln zu verfolgen. Die Elastographie vermag es, von außen die mechanische Nachgiebigkeit von Organen zu bestimmen. So ein „berührungsloser Tastbefund“ gibt wertvolle diagnostische Informationen.
Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld ist die Ultraschall-Sensorik. Insbesondere die Sensorik durch Schlauchsysteme hindurch hat hohe Bedeutung. Ob in der Dialyse oder der Herz-Lungen-Maschine ist die Echtzeit-Analyse des Blutes in Schläuchen von lebenswichtiger Bedeutung. Mit Ultraschall können beispielsweise Luftbläschen erkannt und hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit bewertet werden.
Leistungsschall (also Ultraschallwellen hoher Energie) besitzt als Therapiemöglichkeit einige Bedeutung. Durch Fokussierung können gezielt Gewebe im Körperinneren durch Hitze zerstört werden.
Ultraschall ist auch in der Medizin ein Thema mit vielen Facetten. Das Forschungszentrum beleuchtet einige davon.
Trainingsgeräte für Mediziner
Medizinische Operationen sind anspruchsvoll: diagnostischer Sachverstand, anatomisches Wissen und manuelle Fertigkeiten sind unumgänglich. Doch wie erwirbt man diese – realitätsnah aber ohne Gefährdung des Patienten? Trainingsgeräte sind dafür ideal. Ein Teilsystem des Körpers wird nachgebildet mit allen für die Ausbildung relevanten Eigenschaften.
Trainingsgerät für die Endosonographie
Mit dem Luebeck EUS Trainer (LET) haben wir in enger Kooperation mit Dr. Burmester (Sana-Kliniken Lübeck) ein leistungsfähiges Gerät zur Aus- und Weiterbildung von Medizinern entwickelt. Es hat sich im Training von medizinischen Techniken mit endoskopischem Ultraschall bewährt. Es ist gut handhabbar und vielfältig in den Trainingsmöglichkeiten.
Weitere Informationen zum Dienstleistungsangebot finden Sie Hier.
Was ist die Endosonographie?
Die Sonographie – die ultraschallgestützte Bildgebung – ist ein seit Jahrzehnten bewährtes medizinisches Verfahren. Dieses kann inzwischen auch innerhalb des Körpers eingesetzt werden, indem endoskopisch gearbeitet wird. Diese Methode heißt Endosonographie (EUS) und kann dazu dienen, minimalinvasive Operationen zu überwachen. Der durch den Ultraschall mögliche Tiefblick erlaubt es zum Beispiel, die Punktion von Gewebe zu verfolgen.
Warum trainieren?
Endoskopische Techniken verlangen vom Arzt ein hohes Maß an manuellem Geschick und Orientierungsvermögen. Auch wenn ihm optische und sonographische Bilder zur Verfügung stehen, muss er daraus Organstrukturen ableiten können und eine genaue Vorstellung von den notwendigen Arbeitsschritten beim Eingriff entwickeln. Dieses komplexe Zusammenspiel von Hand, Sehen und Wissen kann trainiert werden.
Wie funktioniert der LET?
Der Luebeck EUS-Trainer LET bietet ein Modell aus präparierten Schweineorganen bestehend aus Speiseröhre (Ösophagus), Magen mit Teilen des Zwölffingerdarms (Duodenum) sowie einem Teil des Mastdarms (Rektum). Speziell gefertigte künstliche Objekte an unterschiedlichen Lokalisationen in unmittelbarer Umgebung des oberen und unteren Magen-Darm-Traktes (Gastrointestinaltrakt) simulieren krankhafte Veränderungen (z. B. Lymphknoten) für das Training der endosonographisch gesteuerten Feinnadelpunktion (EUS-FNA).
Die Besonderheit
Das spezielle Design des LET verhindert Luftartefakte der eingebetteten Organe. In der Matrix finden Organe und künstlichen Objekte eine stabile Positionierung. Durch die Implementierung der Tierorgane ist der LET sehr realitätsgetreu und erlaubt ein sicheres Training außerhalb von Patienten.
Entwicklung mit Experten
Idee und Konzeption des LET stammen von Dr. Burmester (Sana Kliniken Lübeck). In enger Zusammenarbeit mit ihm hat das Forschungszentrum Ultraschall (Halle/Saale) den Luebeck EUS-Trainer LET entwickelt. Der Vertrieb des LET erfolgt durch die Hitachi Medical Systems GmbH (Wiesbaden).
Was kann trainiert werden?
Verschiedene Operationstechniken können mit EUS-Unterstützung trainiert werden, darunter Feinnadelpunktion. Der LET ist konzipiert für die Verwendung mit HF-Chirurgiegeräten der Firma Erbe Elektromedizin GmbH. Außerdem ist der LET durchleuchtungsfähig und damit für Röntgen und CT geeignet.
Damit punktet der LET
- Realitätsgetreues Training
- Gute sonografische Sichtbarkeit (auch der artifiziellen Punktionsobjekte)
- Stabile Lage der Organe und Punktionsobjekte
- Artefakt-Reduktion durch luftblasenfreie Einbettung der Objekte
- Integrierte Neutralelektrode zur Diathermie
- Bei Bedarf auch Einsatz in CT-Bildfusionstechnik (Prostata/Rektum)
- Einfach und schnell durchzuführende Bestückung des Koffers
- Ideal für Teamtraining